Im Zentrum der Studie „Wissenswelten 3.0“, aktuell veröffentlicht über die Hochschule Bremen, stehen die Auswirkungen der rasant voranschreitenden Digitalisierung auf unsere gewohnte Lebenswelt.
Das zugrunde liegende Projekt des Forschungsclusters Lebensqualität und des Instituts für Freizeitwissenschaft und Kulturarbeit forscht nach den Folgen für vertraute Institutionen: Museen, Science Center, wissenschaftsbezogene Erlebniswelten und weitere. Exemplarisch wurden zwölf gänzlich unterschiedliche Einrichtungen in Deutschland einbezogen. Die Ergebnisse der fünfundfünfzig Seiten starken Publikation mit zahlreichen Abbildungen stützen sich auf ausführliche Interviews und Beobachtungen vor Ort.
Im Kern geht es um eine Ergänzung von Ausstellungsszenarien durch virtuelle Anwendungen, eine Veränderung der Orientierung sowie Wissensvermittlung in gewählten Einrichtungen durch mobile Medien und eine Erweiterung des Ausstellungskontexts durch digital bereitgestellte Materialien, beispielsweise über offene Datenbanken. Ein weiterer Schwerpunkt umfasst den damit verbundenen Wandel der Nutzungsgewohnheiten und des Lernverhaltens. Mit dem Smartphone in das Museum, eine Integrierung der digitalen Geräte wird in Zukunft selbstverständlicher. Die starken Mauern des Museums werden somit „durchlässiger“ für Partizipation und Kommunikation. Ausstellungszenarien können zudem durch digitale Anwendungen interaktiver, emotionaler und spielerischer gestaltet werden, als bisher.
Ein Wandel der Lebenswelt, so das allgemeine Fazit, kommt aufgrund der beschleunigten technologischen Innovationen offenbar in wesentlich schnelleren Zyklen, als noch vor wenigen Jahren vermutet. Museen und Ausstellungshäuser sind auf dem Weg in digitale Welten.
Bezug: Institut für Freizeitwissenschaft und Kulturarbeit e.V.